NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen dürften am Montag ungeachtet
mehrerer positiv aufgenommener Übernahmen nur moderat höher in die
Woche
starten. Beobachter verwiesen auf die zuletzt starke Marktentwicklung.
Gegen 15.00 Uhr stieg der Future auf den Leitindex Dow Jones
Industrials um 0,14 Prozent. Vor dem Wochenende hatte der weltweit
bekannteste Aktienindex auf dem höchsten Stand seit mehr als vier
Monaten
geschlossen. Der Future auf den Nasdaq 100-Index  stand
zuletzt 0,19 Prozent höher. 
    
    "Nach dem beeindruckenden Anstieg am Freitag legen die Anleger erst
einmal eine Atempause ein", sagte Marktexperte Andre Bakhos von Lek
Securities in New York. Allerdings dürfte eine Reihe von Übernahmen
die Zuversicht der Investoren stärken. Ähnlich äußerte sich
UBS-Analyst
Nik Modi in einem Kommentar zur geplanten Übernahme des amerikanischen
Haar- und Gesichtspflegespezialisten Alberto Culver  durch
Unilever   . "Falls der Deal klappt, wäre
das ein Signal, dass die Unternehmen bereit sind, ihre Barmittel zu
nutzen." Modi sieht insbesondere im Konsumgüterbereich noch etliche
Möglichkeiten für Zusammenschlüsse. 
    
    Der weltgrößte Einzelhändler Wal-Mart   streckt
seine Fühler nach der südafrikanischen Handelskette Massmart aus und
hat ein vorläufiges und nicht-bindendes Angebot gemacht. Der Konzern
plant eigenen Angaben zufolge, 148 südafrikanische Rand je
Massmart-Aktie in bar zu bieten. Damit würde Massmart umgerechnet mit
4,1 Milliarden US-Dollar (3 Mrd Euro) bewertet. Vor dem Handelsstart
gaben die Wal-Mart-Papiere leicht nach.
    
    Bei Alberto Culver ließ eine Übernahmeofferte die Titel schon
vorbörslich um mehr als 20 Prozent nach oben springen. Der
britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever 
  will das Unternehmen für 3,7 Milliarden US-Dollar
(2,7
Mrd. Euro) kaufen. Nach Angaben von Alberto Culver bewertet die Offerte
das Unternehmen mit 37,50 Dollar je Aktie, was einem Aufschlag von
33 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der vergangenen
zwölf Monate entspreche und 18 Prozent über dem bisherigen
Höchststand der Aktie liege. Zum letzten Kurs bedeutet das
Unilever-Angebot eine Prämie von gut 19 Prozent. UBS-Analyst Modi, der
sich in
seinem Kommentar noch auf den Bericht des "Wall Street Journal" (WSJ)
vor der offiziellen Ankündigung der Transaktion bezog, bewertete
Alberto Culver mit "Neutral" und einem Kursziel von 30 Dollar. Er habe
den Haar- und Gesichtspflegespezialisten schon in einer früheren
Studie als das offensichtlichste Übernahmeziel im Sektor bezeichnet, so
der Experte. Die Transaktion sei auf den ersten Blick sinnvoll.
    
    Auch im Luftfahrtsektor rollt die Fusionswelle weiter und sorgt für
Kurssprünge. Die Aktien von AirTran  schossen um knapp 60
Prozent hoch, nachdem die Billigfluggesellschaft Southwest Airlines
  die Übernahme des kleineren Rivalen für 7,69
Dollar
je Aktie angekündigt hatte. Die Southwest-Aktien gaben leicht nach. 
    
    Die Titel von Genzyme   zeigten sich vorbörslich
fest, obwohl der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis
  erneut Spekulationen über eine Angebotsaufstockung
bei dem US-Biotech-Unternehmen zurückgewiesen hat. Es gebe nur eine
Offerte und die stehe weiterhin bei 69 Dollar je Aktie, sagte ein
Sanofi-Sprecher am Montag ohne sich weiter zu einem anders lautenden
Pressebericht äußern zu wollen. Das "Wall Street Journal" hatte am
Wochenende berichtet, Sanofi-Aventis habe sich an die Banken Citigroup
und Bank of America gewandt, um sich die Finanzmittel für eine
mögliche Aufstockung zu sichern./gl/ag
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