- Der französische Einzelhandelskonzern Carrefour
<PCA.PS<CAR.FSE>R.FSE> wagt laut einem Pressebericht den Sprung
auf
den indischen Markt. Die Verhandlungen Carrefours mit Indiens führendem
Einzelhändler Future Group stünden kurz vor dem Abschluss, berichtet
das "Handelsblatt" (Dienstag) unter Berufung auf Branchenkreise. 
Geplant sei die Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens. Möglicherweise
werde der Vertrag noch im März unterschrieben. 

    Während Carrefour in Europa mit Gewinnrückgängen zu kämpfen hat
und Filialen schließt, sucht Unternehmenschef Lars Olofsson neue
Geschäftschancen in Asien und Lateinamerika. Das Unternehmen
bestätigte der Zeitung Gespräche mit möglichen indischen Partnern,
nannte aber
keine Namen. 

EINZELHANDEL IM FOKUS

    Im Verhandlungsumfeld heißt es laut "Handelsblatt", Carrefour wolle
sich in Indien anders als der US-Konze<WMT.NY<WMT.FSE>WMT.NYS>
<MEO.ETR>deutsche Metro  nicht auf
Großhandelsmärkte beschränken, sondern auch in den Einzelhandel
einsteigen. Doch dieser
ist streng reguliert. Indien mit seinen mehr als 1,1 Milliarden Menschen
und einem prognostizierten Wirtschaftswachstum zwischen acht und
zehn Prozent in den nächsten Jahren gilt in der Branche als der letzte
uneroberte Megamarkt. 

    Nur sechs Prozent des Gesamtumsatzes von geschätzt 400 Milliarden
Dollar entfielen bisher auf Handelsketten wie Reliance Retail und den
voraussichtlichen künftigen Carrefour-Partner Future Group, schreibt
die Zeitung. Dominiert werde der Markt von zwölf Millionen kleinen
Einzelhändlern und ihren oft winzigen "Kirana-Stores", die sich an
jeder Straßenecke finden. Ausländische Handelskonzerne dürfen keine
Lebensmittel- und Fachmarktketten betreiben oder an ihnen Anteile
halten. Carrefour will diese Hürde laut "Handelsblatt" durch eine
verschachtelte Beteiligungskonstruktion mit der Future Group des
Milliardärs Kishore Biyani umgehen./stw/wiz