PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die führenden europäischen Aktienmärkte sind
am Freitag kaum verändert aus dem Handel gegangen. Während
einerseits erfreuliche Quartalszahlen des US-Aluminiumherstellers Alcoa
für Optimismus mit Blick auf die anlaufende Berichtssaison sorgten,
enttäuschte der monatliche US-Arbeitsmarktbericht die Anleger teilweise. 

    Der EuroStoxx 50  schloss mit minus 0,05 Prozent auf
2.785,43 Punkte und gewann damit auf Wochensicht rund zwei Prozent. In
Paris verlor der CAC-40-Index  0,19 Prozent auf 3.763,18
Punkte. Der Londoner FTSE 100  gab um 0,08 Prozent auf 5.657,61
Punkte nach und stieg damit auf Wochensicht um etwas mehr als ein Prozent.

    Von dem über den Erwartungen ausgefallenen Geschäftsbericht von
Alcoa   profitierten die Aktien des Branchenkollegen
ArcelorMittal  . Sie zählten mit plus 2,56 Prozent
auf 25,05 Euro zu den größten Gewinnern im Auswahlindex der Eurozone.


    Dagegen gingen die Aktien des Genfer Aromen- und Riechstoffkonzern
Givaudan   nach Geschäftszahlen kaum verändert ins
Wochenende. Sie sanken um moderate 0,10 Prozent auf 1.003,00 Schweizer
Franken. Givaudan hatte in den ersten neun Monaten des laufenden
Geschäftsjahres 2010 den Umsatz deutlich gesteigert und die Erwartungen
übertroffen. Allerdings sagte ein Sprecher zur schweizerischen
Nachrichtenagentur AWP: "Wir gehen nicht davon aus, dass wir nächstes
Jahr wieder ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich erreichen
werden."

    Die Aktien des schweizerischen Biotech-Unternehmens Actelion
 wurden erneut von Übernahmespekulationen hochgetrieben und
gingen mit plus 10,38 Prozent auf 49,34 Franken aus dem Handel. Ein
Bericht des "Wall Street Journals" hatte den Spekulationen über eine
mögliche Übernahme zusätzliche Nahrung gegeben. Die Zeitung hatte
berichtet, dass ein Sonderausschuss des Actelion-Verwaltungsrats
gebildet
worden sei und auch einen möglichen Verkauf des Unternehmens diskutiere.

    Dass Europas zweitgrößter Reiseveranstalter Thomas Cook 
 seine britische Reisebürokette zur größten des Landes
ausbaut, brachte den Aktien ein Plus von 3,40 Prozent auf 185,719
Britische Pence ein. Durch einen Zusammenschluss mit den Läden der
Co-operative Group soll ein Netz aus gut 1.200 Filialen entstehen.
Bisher betreibt Thomas Cook auf den Inseln rund 800 eigene Filialen,
etwa
400 kommen nun hinzu. Zudem versprechen sich die Partner von dem
Vorhaben Einsparungen in zweistelliger Millionenhöhe.

    Minenwerte erholten sich in Großbritannien von ihren
Vortagsverlusten und legten zu. Dass der weltweit zweitgrößte
Bergbaukonzern Rio
Tinto   sich für Zukäufe in der
Düngemittel-Branche interessiert, spielte daher für den Kursverlauf
der Aktien kaum eine
Rolle. Rio Tinto gewannen 1,84 Prozent. BHP Billiton  
stiegen um 1,79 Prozent, Antofagasta   rückten
um 1,84 Prozent vor und Anglo American   gewannen 2,31
Prozent. 

    Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis  
wehrt sich gegen die Behauptung, er wolle für den Kauf des
Biotech-Spezialisten Genzyme  tiefer in die Tasche greifen.
"Wir haben keine Preisspanne angeboten, und Genzyme weigert sich
weiterhin, mit uns über die Bewertung des Unternehmens zu sprechen",
sagte ein Sanofi-Sprecher am Freitag. Das US-Unternehmen Genzyme hatte
zuvor behauptet, dass Sanofi-Chef Christopher Viehbacher bereits im
September ein Gebot von 80 US-Dollar je Aktie in Aussicht gestellt habe.
Derzeit bieten die Franzosen lediglich 69 Dollar. Die Titel von
Sanofi-Aventis sanken um moderate 0,17 Prozent auf 48,96 Euro./ck/he
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