- Die chemische Industrie wird ihre
Rohstoffversorgung in Zukunft auf eine breitere Basis stellen und
dadurch vor
allem auch die Abhängigkeit von Erdöl reduzieren. Bei den fossilen
Rohstoffen werde Erdöl als wichtigster Kohlenstoff-Lieferant
mittelfristig durch andere Rohstoffe ergänzt und ersetzt, vor allem
durch Erdgas, Kohle und Biomasse. Das ist eine Kernaussage eines
Strategiepapiers, das am Montag in Frankfurt vorgestellt wurde von der
Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), der Gesellschaft für
Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA), der Deutschen
Wissenschaftlichen Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle (DGMK) und
dem
Verband der Chemischen Industrie (VCI).

    "Nachwachsende Rohstoffe" machten bei der Rohstoffversorgung derzeit
einen Anteil von ungefähr zehn Prozent aus. Ob dieser ausgebaut
werden könne, hänge von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise von
neuen Verarbeitungstechnologien, hieß es. Eher begrenzt seien solche
Alternativen dagegen für metallische und mineralische Rohstoffe, die
beispielsweise in der Halbleiter- und Batterietechnologie und bei der
Herstellung von Düngemitteln verwendet würden. Hier müssten auch
bessere Verfahren für die Gewinnung und höhere Recycling-Quoten zur
Rohstoffversorgung beitragen.

     Damit der Rohstoffwandel gelingen könne, sei auch die Politik in
der Pflicht: Diese müsse entsprechende Forschung besser fördern und
die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Wichtig seien dafür mehr
Grundlagenforschung zur Stoffumwandlung, die Umsetzung von
Forschungsergebnissen in neue Produkte und die verbesserte Ausnutzung
von Lagerstätten, hieß es./jha/stb/tw